12. Aug. 2024

Freilaufender Roboter in Magdeburg gesichtet: zweiter rokit Feldtest

Stellen Sie sich vor, Sie schlendern über ein öffentliches Campusgelände und Ihnen begegnet plötzlich und unerwartet ein gelber, vierbeiniger Roboter. Sie blicken sich um, können aber auf Anhieb niemanden ausmachen, der Ihnen für das Gerät zuständig erscheint. Wie verhalten Sie sich, was denken Sie sich? Genau das wollten wir in einem kürzlich abgeschlossenen Feldtest des rokit Projekts herausfinden, über den zu unserer großen Freude auch der Deutschlandfunk berichtete. In dem Experiment bewegte sich der Roboter-“Hund“ einige heiße Julistunden über den Mensavorplatz in Magdeburg, um, zumindest augenscheinlich, Inspektionen an Gebäuden vorzunehmen. Soweit so gewöhnlich, sollte man meinen, leben wir doch im Jahr 2024. Es gab jedoch eine feine Besonderheit: der Roboter bewegte sich komplett autonom im öffentlichen Raum, also ohne Absperrung und ohne Fernsteuerung. Damit war es uns möglich, ungeplante und damit – im Gegensatz zur Laborforschung – natürliche Reaktionen auf ein solches Gerät zu beobachten.

Um diese Reaktionen lückenlos erfassen zu können, waren im Projekt zunächst monatelange Vorarbeiten notwendig gewesen. So wurde zum einen eine speziellen Kameralösung entwickelt, die DSGVO-konforme Videoaufnahmen in der Öffentlichkeit ermöglicht. Zum anderen wurde eine mobile Annotations-Software erdacht, mithilfe derer Mensch-Roboter-Begegnungen durch geschulte Beobachter in Echtzeit kodiert werden können. Darüber hinaus mussten Maßnahmen zur Einhaltung strenger Sicherheitsvorkehrungen getroffen und eine Sondergenehmigung eingeholt werden.

Neben der Auswertung der Beobachtungsdaten wird im Projekt nun weiter zu den Rahmenbedingungen geforscht, unter denen Roboter im öffentlichen Raum eingesetzt werden sollten und können. Für mehr Informationen kontaktieren Sie gern Paul Schweidler.

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