AtEgoSim-Fahrsimulator

Automatisierte Erzeugung detailreicher Außenwelten, Situationen und KI-Dynamik für Echtzeit-Forschungsfahrsimulatoren

Das AtEgoSim-Framework ist ein umfassendes Redesign der Simulator-Infrastuktur des HFC-Fahrsimulators, das, geleitet von unseren Erfahrungen mit vorherigen Versionen, die Stärken des bewährten Systems mit moderner Technologie und einer klaren Vision kombiniert. Das ambitionierte Ziel von AtEgoSim ist es, einen auf die Bedürfnisse und Anforderungen von psychologischen Experten zugeschnittenen Fahrsimulator zu erschaffen, mit dessen Hilfe ein weites Spektrum von gut kontrollierbaren, wiederholbaren Verkehrssituationen in einer reichhaltigen und abwechslungsreichen virtuellen Umwelt untersucht werden können. Dadurch soll es Forschern möglich werden, ein detaillierteres Bild des Verhaltens von Menschen zu erhalten, die eine bestimmte verkehrsbezogene Aufgabe ausführen.

ategosimDas primäre Designziel von AtEgoSim ist es, den Benutzern Erweiterungen und Anpassungen des Systems an die individuellen Bedingungen eines spezifischen Fahrversuches zu ermöglichen, und zwar auf möglichst einfache und unkomplizierte Art und Weise. Somit soll sichergestellt werden, dass das System auch und insbesondere für nicht auf technische Aspekte spezialisierte Fachkräfte zugänglich ist, und die Komplexität der zugrundeliegenden Infrastruktur des Simulators abgemindert wird. Die vorherige Version des HFC Fahrsimulators benötigte noch einen Hauptentwickler, der dem System neue Verhaltensweisen und Szenarios hinzufügen konnte – was sowohl in Hinsicht auf zeitliche wie auch auf finanzielle Ressourcen einen nicht unwichtigen Faktor darstellte.

Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wird im Rahmen des AtEgoSim-Projektes ein GUI-Frontend entwickelt, dass es dem Nutzer mithilfe einer visuellen Skript-Oberfläche erlaubt, ganz einfach Szenarios zu verwalten und durch selbsterstellte Verhaltensweisen sowie in der virtuellen Umgebung inszenierte Drehbücher zu erweitern. Fortgeschrittenere Nutzer können selbstverständlich auch auf eine ausgereifte, vollständige Skriptsprache zurückgreifen.

Ein anderes, wichtiges Feature einer immersiven Echtzeit-Fahrsimulation ist das Maß an Glaubwürdigkeit des Verhaltens, das die systemgesteuerte Verkehrsteilnehmer innerhalb der Simulation zeigen: Verkehrsteilnehmer, deren Verhalten zu künstlich ist, oder gar Fahrzeuge, die sich in physikalisch zweifelhafter Weise fortbewegen, stören den Realismus der gesamten Simulationserfahrung, und drohen infolgedessen auch die Validität der Untersuchung im Simulator zu beeinträchtigen. Daher trennt das AtEgoSim-Projekt strikt zwischen menschlichen-gesteuerten Entitäten und komplexen, physik-basierten Fahrzeugmodellen, deren Dynamiken optional durch dedizierte externe Software berechnet werden kann. Der Abstraktion in geskripteten Drehbüchern halber zielt das Projekt darauf ab, einen Mittelweg zu finden zwischen funktional festgelegtem low-level Verhalten systemgesteuerter Verkehrsteilnehmer und high-level-Verhaltensweisen, die der Nutzer tatsächlich anzupassen gedenkt.

Das AtEgoSim-Project ist ein von der AiF gefördertes Gemeinschaftsprojekt zwischen den beiden Industriepartnern TrianGraphics GmbH und HFC Human-Factors-Consult GmbH sowie der Universität Bonn, Institut für Informatik II, FG Computer Grafik.