BASt – Fehlertaxonomie für die Fahraufgabe

Im Projekt Fehlertaxonomie erarbeiteten wir im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen BASt eine Taxonomie menschlicher Fehlhandlungen beim Führen eines Fahrzeuges. Einem systemischen Ansatz folgend, verstehen wir Unfälle hierbei als Konsequenz des Zusammenwirkens von Systemkomponenten und Prozessen, oder auf den Fahrzeugkontext übertragen, von Fahrer, Fahraufgabe, Fahrzeug und Umwelt. Für die Klassifikation werden nicht allein Unfälle als Fehlerkonsequenz zugrunde gelegt, sondern es werden auch Verhalten, welches beinahe zu Unfällen geführt hätte, und normales, unfallfreies Fahrverhalten betrachtet.

Im Projekt kombinieren wir eine Aufarbeitung des aktuellen Standes der Forschung und Theoriebildung zur Fehlerklassifikation in der Fahrzeugführung mit eigenen empirischen Untersuchungen. Zur Prüfung der Modellannahmen der erstellten Fehlertaxonomie sind eine Re-Analyse von Daten aus Untersuchungen zum naturalistic driving (z.B. 100CarStudy, PROLOGUE) sowie eine Validierungsstudie im Simulator vorgesehen. Naturalistic driving studies untersuchen normales Fahren unter Realbedingungen und bieten damit eine Erweiterung der üblichen Analysebasis, d.h. Unfallberichte, um unfallfreies Fahrverhalten und Situationen mit Ereignissen, die gerade noch nicht zu einem Unfall führten. Mit einer geplanten Simulatorstudie können dann Teilaspekte der Taxonomie systematisch und kontrolliert untersucht werden. Die Projektergebnisse unterstützen später Schlussfolgerungen in Bezug auf Maßnahmen zur Fehlervermeidung, insbesondere den Unterstützungsbedarf durch Fahrerassistenz.

Publikationen

  • Oehme, A., Kolrep, H., Person, F., & Byl, C. (2014). Taxonomie von Fehlhandlungen bei der Fahrzeugführung. Heft F 95, Bergisch Gladbach: Bundesanstalt für Straßenwesen.
    Link zur Kurzfassung

Kompetenzen

  • Literaturanalyse
  • Fahrsimulator
  • Versuchsdatenanalyse

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