Untersuchung der subjektiven Risikoeinschätzung beim Überholen

Ziel der für die BMW-AG durchgeführten Fahrstudie war es, durch Erfassung der Variation des subjektiven Risikoempfindens beim Ausscheren in Abhängigkeit von definierten Situationsparametern Hinweise für die Auslegung eines Spurwechselassistenten im Stadtverkehr zu erhalten. Dazu wurden in Berlin Fahrversuche mit einem mit Messtechnik ausgestatteten Versuchsträger der BMW AG in zwei Versuchsreihen von vier und drei Stunden Dauer mit 56 Personen im Alter zwischen 19 und 70 Jahren durchgeführt und das Ausscherverhalten registriert.

Fahrstudie

Dabei wurden systematisch Streckentyp, Beleuchtung und Verkehrsdichte variiert. Durch Analyse von ca. 10000 Ausschermanövern konnte ein genaues Modell des Verhaltens beim Ausscheren in der Stadt sowie die Zuordnung eines persönlichen Risikowerts in Abhängigkeit der genannten Einflussgrößen erarbeitet werden. Operationalisierungsgrößen waren die Zeitlücke (TGap), die Zeit bis zur Kollision (TTC) und die Eigengeschwindigkeit des Fahrzeugs (V-Ego). Es wurde der Einfluss der oben genannten Größen sowie persönlicher Merkmale wie Alter, Geschlecht und einem in einer parallelen Studie ermittelten Risikobereitschaftstyps auf die Operationalisierungsgrößen errechnet.