Wenn das Auto mit dem Haus telefoniert um die Heizung einzuschalten, wenn mehrere Autos untereinander kommunizieren um Straßenzustände oder Staus anzukündigen, wenn der Fahrer per Spracheingabe ein Hotel buchen kann, dann kann man von vernetztem Fahren sprechen.
Im Verbundprojekt zur Mensch-Maschine-Interaktion beim vernetzten Fahren standen Fragen der Bedienbarkeit, Sicherheit und Akzeptanz solcher Anwendungen im Vordergrund. Ziel des Vorhabens war es, bei Gestaltung, Entwicklung und Vermarktung vernetzter Anwendungen im Automobil die Perspektive der Fahrer zu jedem Zeitpunkt zu berücksichtigen.
Neue Technologien in der Mobilkommunikation und der verstärkte Einsatz elektronischer Systeme im Automobil bieten neue Möglichkeiten für Kommunikationsdienste, Sicherheits- und Assistenzsysteme im Kraftfahrzeug. Diese Funktionen und Systeme sollen im Fahrzeug eingesetzt werden, um das Reisen im Automobil insgesamt bequemer, komfortabler und sicherer zu gestalten.
Im Projekt standen weniger technische Infrastrukturen als vielmehr Fragen der Bedienbarkeit, Sicherheit und Akzeptanz solcher Anwendungen im Vordergrund. Vernetztes Fahren bezieht sich dabei auf jegliche Interaktion zwischen dem Fahrzeug und anderen Personen, Einrichtungen oder Verkehrsteilnehmern. Wie viele und welche Bedienanforderungen dürfen neben der Fahraufgabe an den Fahrer gestellt werden, ohne dass die Fahrsicherheit beeinträchtigt wird? Für welche Anwendungen besteht ein realistischer Bedarf bei Berufs- und privaten Fahrern? Welche Abrechnungsmodelle sind für Privatfahrzeuge und Fahrzeugflotten geeignet und akzeptabel?
An diesen Forschungsfragen arbeiteten die drei Projektpartner – die HFC Human-Factors-Consult GmbH, die Humboldt Universität zu Berlin und die Technischen Universität Berlin. Das Projekt startete zunächst mit einer Anforderungs- und Bedarfsanalyse. Im Rahmen eines parallel-interativen Entwicklungsansatzes werden Entwicklungsmethoden so erweitert, dass die Anforderungen von Fahrern ebenso berücksichtigt werden können, wie die von Automobilherstellern, Zulieferern, Mobilfunk- und Diensteanbietern. In Simulatorstudien wurden allgemeine Bedienkonzepte für vernetzte Anwendungen überprüft. Im Anschluss an das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Mobilfunkanbietern eine Pilotanwendung in einem Feldversuch erprobt. Das Projekt wurdebegleitet von einem Expertenkreis aus der Automobil- und der Mobilkommunikationsbranche.
Das Projekt hatte eine Laufzeit von 2005 bis 2007. Es wurde gefördert von der Investitionsbank Berlin (IBB) im Rahmen des Förderprogramms Pro FIT. Dieses Programm wird von der EU kofinanziert. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung/EFRE.
Kompetenzen
- Anforderungsdefinition
- Befragungen
- Bedienkonzepte
- Simulatorstudie