Ein Kraftwerk wird in der Regel mit mehreren Operateur:innen aus einem Kontrollraum gesteuert, wofür meist konventionelle Bedienfelder, teilweise analoge Anzeigen und Bedienelemente zur Verfügung stehen. Soll der Kontrollraum jedoch mit einem modernen vollständig digitalen Kontrollraumsystem ausgestattet werden, muss im Rahmen einer Validierung nachgewiesen werden, dass der Kontrollraum in Bezug auf mögliche Human-Factors-Aspekte alle Anforderungen erfüllt.

Im Zeitraum von 2015-2020 führten wir in Kooperation mit unserem Partner MTO Safety eine solche HF-Validierung im finnischen Kraftwerk Olkiluoto (OL3) durch. Für die Vorbereitung dieser Validierung wurden insgesamt sechs Human-Factors-Aspekte identifiziert, die untersucht werden sollten: Aufgabenleistung (Task Performance), Human Error, Situationsbewusstsein, Kommunikation, Koordination und mentale Arbeitsbelastung (Workload). Auf Basis dieser sechs Konstrukte haben wir eine Methoden-Batterie und mehrere Erhebungstools speziell für diese Validierung entwickelt. Gemeinsam mit den Kraftwerk-Expert:innen vor Ort wurden die passenden Szenarien erstellt und mit mehreren Schichtteams randomisiert untersucht. In der Auswertung hatte sich die Kombination der eingesetzten Tools und Methoden als sehr erfolgreich herausgestellt.

Unser Abschlussbericht diente zur Vorlage bei der finnischen Atomenergiebehörde STUK.