Projektbeschreibung
Kamera-Monitor-Systeme als Fahrerinformationsquelle
Kamera-Monitor-Systeme (KMS) können bei Kraftfahrzeugen dazu verwendet werden, die rückwärtige Sicht für Fahrer:innen auf einem oder mehreren Monitoren im Fahrzeuginnenraum darzustellen. Dies bietet unter anderem die Möglichkeit, herkömmliche Außenspiegel durch geeignete KMS zu ersetzen. Somit kann aus technischer Sicht die zwingend benötigte Information über den rückwärtigen Straßenverkehr an einer beliebigen Position im Sichtfeld des/r Fahrer:in auf einem KMS angezeigt werden.
Im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen BASt führten wir unterschiedliche psychophysische Untersuchungen durch. Es sollte u.a. die Frage geklärt werden, ob Fahrer:innen die Umgebung mittels KMS ebenso genau und schnell wahrnehmen können wie mit einem herkömmlichen Außenspiegel. Außerdem haben wir untersucht, ob das Fahrverhalten durch den Einsatz von KMS negativ beeinflusst werden könnte, z.B. durch weniger Schulterblicke oder reduzierte Rundumsicht. Dazu führten wir verschiedene Fahrversuche mit unserem Blickerfassungssystem in realen Fahrumgebungen (Autobahn, Landstraße, Stadt) durch und prüften diese empirisch. Darüber hinaus haben wir in Tests bei hohen Differenzgeschwindigkeiten auf einem abgesperrten Gelände (Flughafenlandebahn) die Distanz- und Geschwindigkeitswahrnehmung im Vergleich zum Außenspiegel untersucht. Aus diesen Untersuchungen haben wir abschließend mögliche Anforderungen für zukünftige KMS abgeleitet.