OIWOB (Orientieren, Informieren, Warne. Orientierungshilfe für Blinde) ist ein Kooperationsprojekt zwischen universitären Partnern, Verbänden und mittelständischen Unternehmen. Ziel ist die Entwicklung eines Assistenzsystems, das Blinden und Sehbehinderten eine leichtere Erfassung der Umweltsituationen ermöglicht. Das System erfasst die Umwelt über ein Miniatur-Stereo-Videokamerapaar, verbaut in einer Brille. Diese Informationen werden vom sich ebenfalls in der Brille befindlichen Mikrorechner in auditive Informationen umgewandelt und über offene Kopfhörer dargeboten. Die Brille wird einerseits zur Gewährleistung der Akzeptanz potentieller Nutzer möglichst leicht und andererseits möglichst steif sein, um eine hohe Güte und Stabilität bei der Ableitung von Tiefeninformationen aus dem Kamerapaar zu erzielen. Das System wird die einwandfreie Wahrnehmung der natürlichen Umweltgeräusche gewährleisten und diese mit künstlich erzeugten, auf die Ohrmuschel des Trägers angepassten, Geräuschen, die im Raum lokalisierbar sind, mischen. Objekte mit besonderer Bedeutung, wie z.B. schlecht wahrnehmbare Elektrofahrzeuge, werden zusätzlich durch spezielle Töne oder Klänge, die wiederum im 3D-Raum ortbar sind, vermittelt. Zur Entlastung des Hörkanals kann vor Objekten, die eine unmittelbare Gefahr darstellen, haptisch über einen vibrierenden Langstock gewarnt werden. Das System wird neben Orts- auch mögliche Bewegungsinformationen der jeweiligen Objekte darstellen. Die Informationsreichweite wird mehr als 5m betragen.
HFC ist für Gebrauchstauglichkeits- und Akzeptanzaspekte in der Entwicklung des Systems zuständig. Wir sind verantwortlich für alle Probandenuntersuchungen und -befragungen, sowie für den Rückfluss der Ergebnisse auf die Technikgestaltung. Schon zu einem frühen Zeitpunkt untersucht HFC verschiedene Fragestellungen mit sehbehinderten und sehenden Probanden im eigens entwickelten Hörsimulator.
Das Projekt ist ein vom Bundesminsterium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Verbundprojekt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Projekt-Webseite.
Kompetenzen |
Leistungen |
|
Konsortium
- HFC Human-Factors-Consult GmbH (Projektkoordination)
- RWTH Aachen, Institut für technische Akustik
- Karlsruhe Institut für Technologie (KIT), Institut für Mess- und Regelungstechnik
- Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung, Institut für Mikro- und Informationstechnik
- Constin GmbH
- Vistac GmbH
- Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (bis November 2013)
- Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. (bis November 2013)