Verwendung neuer I&K-Technologien zur Erfassung und Interpretation von Vitalparametern bei Einsatzkräften
Feuerwehrmänner sind auf der Einsatzstelle unterschiedlichen schädlichen Einflüssen ausgesetzt und werden oftmals körperlich und mental extrem beansprucht. Ein Einsatz ist mit Risiken der Gesundheitsbeeinträchtigung und Lebensbedrohung verbunden. Innovative technische Lösungen bieten die Möglichkeit, diese Gefahren zu minimieren.
Die Ziele des Projektes orientieren sich an der Intention der Einführung von Sensoren, mit denen Vitalparameter von Feuerwehreinsatzkräften gemessen und drahtlos an die Einsatzleitung übermittelt werden können. Diese Innovation soll dem Schutz der Einsatzkräfte dienen und Unterstützung für Entscheidungen über eine Modifikation oder Abbruch des Einsatzes leisten.
Im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Katastrophenmedizin (DIFKM), dem DMT-Zentrum für Brand- und Explosionsschutz und der Firma MSA-Auer wurde ein mathematisches Modell entwickelt, das aus Umweltparametern, Bewegungsparametern, Vitalparametern, individualisierten Fitnesswerten und subjektiven Einschätzungen auf eine individualisierte physische und psychische Beanspruchung von Feuerwehreinsatzkräften schließen kann.
Die Bearbeitung des Projektes begann mit einer umfassender Literaturanalyse und Sichtung der Studien. Der Fokus der Recherche lag dabei auf der Vitalparametermessung unter Berücksichtigung der interindividuellen Grenzwerte und dem Einfluss von Umweltfaktoren. Das dadurch gesammelte Wissen dient HFC als theoretische Grundlage für die erste Stufe der mathematischen Modellbildung. Um den Datenpool als Trainingsmaterial für den Algorithmus aufzubauen, haben HFC und DMT eine Versuchsreihe mit Einsatzkräften durchgeführt.
Dabei wurden diverse physiologische und psychologische Parameter von 30-40 Feuerwehrleuten beim Einsatztraining in einem Brandtunnel erfasst. Auf Basis der Daten leitete die HFC ein multidimensionales Klassifizierungssmodell ab, das in einem weiteren Schritt auf einfache mathematische Funktionen reduziert wurde. Das Ergebnis ist ein Algorithmus, der individualisiert aus Sensorinformationen den momentanen Belastungszustand der Feuerwehreinsatzkraft im Einsatz ableitet und Hinweise auf die Überschreitung von Grenzwerten liefert.
Kompetenzen
- Befragungen
- Feldversuche unter kontrollierten Bedingungen (Brandtunnel)
- Physiologiemessung
- Versuchsdatenanalyse