Fernkontrolle von Flughäfen

VICTOR war ein im Auftrag der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH durchgeführtes Projekt innerhalb des Lufo-IV-Forschungsprogramms innovativer AirPort (kurz iPort). In Kooperation mit den Partnern des Verbundvorhabens beschäftigten wir von der HFC uns mit der Entwicklung eines neuen Fluglotsenarbeitsplatzes aus Human-Factors-Sicht.

Im iPort-Teilprojekt 3: Rollführung angesiedelt, hatte VICTOR die Entwicklung eines orts- und außensicht-unabhängigen Fluglotsenarbeitsplatzes zur Überwachung und Kontrolle eines oder mehrerer Regionalflugplätze zum Ziel. Damit widmete sich das Forschungsprojekt den nationalen und internationalen Bestrebungen, dem wachsenden Flugverkehr mit innovativen Konzepten der Flugverkehrskontrolle zu begegnen.

Der Schwerpunkt der Arbeiten lag auf der Gestaltung einer ortsunabhängigen (synthetischen) Außensicht und der Evaluation eines damit verbundenen neuen Betriebskonzeptes.

In einem nutzerzentrierten, iterativen Arbeitsprozess entwickelten wir hierfür Prototypen und evaluierten diese gemeinsam mit Fluglotsen. Grundlage für die Anforderungsanalyse und die Untersuchungen war eine detaillierte Erfassung der Fluglotsentätigkeit in Form von IST-Erhebungen, die wir an drei Regionalflughäfen durchführten.

Aus der Tätigkeitsanalyse wurden Anforderungen an den neuen Arbeitsplatz und die Außensichtgestaltung abgeleitet. Diese Anforderungen mündeten in einem Gestaltungsvorschlag für einen neuen Lotsenarbeitsplatz, der in einem Workshop mit Lotsen diskutiert und überarbeitet wurde. Parallel hierzu wurde eine Laborstudie zur Prüfung des neuen Betriebskonzeptes in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin durchgeführt.